Mittlerweile dürfte auch bereits Teilen der Bundesregierung klar geworden sein, dass der Amazonas-Regenwald durch die seit vielen Monaten erneut tobenden Brandrodungen inzwischen so weit zerstört worden ist, dass drei Amazonas-Klimakatastrophen-Kipppunkte überschritten wurden und das Evapotranspirationssystem beginnt, irreversibel zusammenzubrechen – mit apokalyptischen Auswirkungen auf das gesamte Weltklima und die globalen Lebensgrundlagen der Menschheit.
Die beiden Hauptursachen der immer exzessiver durchgeführten Brandrodungen sind sowohl der brasilianische Gesetzentwurf 191/20 von Jair Bolsonaro über die Legalisierung von Landbesitz, welcher durch Zerstörung des Regenwaldes „erworben“ und zur Rindfleisch- und Soja-Produktion transformiert wurde, als auch die im EU-Mercosur-Abkommen in Aussicht gestellten exorbitanten Rindfleisch- und Soja-Abnahmekontingente.
Angela Merkel hat das MERCOSUR-Abkommen bekanntlich maßgeblich mit der zentralen Vereinbarung eben dieser Rindfleisch- und Soja-Abnahmekontingente (gegen deutsche Autos, deutsche Maschinen und deutsche Agrochemie) zum Durchbruch geführt und hat trotz massiver und globaler Proteste von Klimaschützern bis vor kurzem eisern daran festgehalten. Die Ratifizierung des MERCOSUR-Abkommens sollte sogar ein zentraler Schwerpunkt der gerade begonnenen EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands sein.
Nun erklärt Merkel plötzlich – scheinbar als Folge des Gespräches mit FFF-Aktivistinnen –, sie habe erhebliche Zweifel an der Umsetzung des MERCOSUR-Abkommens. Siehe dazu den Bericht auf der FAZ-Website. Tatsächlich will sie sich jedoch – vermeintlich rechtzeitig – aus der Verantwortung schleichen für die maßgebliche Mitverursachung der Zerstörung des Amazonas-Regenwalds sowie seines Verdunstungssystem (Evapotranspiration) und damit des gesamten Weltklimas.
Dies wird ihr nicht gelingen, denn die Zusammenhänge sind überaus offensichtlich sowie in ihren globalen Auswirkungen außerordentlich dramatisch und fatalerweise absolut irreversibel.
Als eine maßgebliche Mitverursacherin der nun unmittelbar einsetzenden globalen Klimakatastrophe wird gegen sie zudem auch durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eine völkerstrafrechtlichen Anklage wegen globalem Völkermord und Verbrechen gegen die gesamte Menschheit erhoben werden müssen.
Auch wenn diese Strafverfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof viel zu spät kommt, um die Menschheit noch erfolgreich retten zu können.
Die Autorin Gisela Toussaint ist Rechtsanwältin in Karlsruhe und Mitglied im Netzwerk Gerechter Welthandel, Baden-Württemberg. www.vrany.de